Die Cyberversicherung: Was ist versichert, wie kann man sich und sein Unternehmen zusätzlich schützen und worauf ist besonders zu achten?
In den letzten Jahren hat die Cyberkriminalität immer weiter zugenommen, Hacker werden immer professioneller und entwickeln neue und vor allem schwerer zu entdeckende Angriffsmodelle. Nicht zuletzt die Angriffe auf die Universität Gießen Ende 2019 und das Kammergericht Berlin in 2020 beweisen, wie wichtig eine Cyberversicherung ist und wie professionell Hacker mittlerweile agieren. Laut einer Studie von Deloitte.Private aus dem Jahr 2020, in welcher 353 mittelständische Unternehmen zum Thema Cyberschutz im Unternehmen befragt wurden, werden über 50% der Angriffe erst nach 1-7 Tagen entdeckt. In dieser Zeit können Hacker unbehelligt Daten entwenden. Zusätzlich ist zu erwähnen, dass sich diese Hacker zum Teil über 100 Tage vor der Entdeckung schon im Netzwerk der Firma befinden und so das „schwächste Glied“ ausfindig machen können. Durch diese lange Zeit ist der Angriff nur sehr schwer nachzuvollziehen, beziehungsweise nachzuverfolgen.
Wann wird eine Sicherheitslücke erkannt?

Quelle: Deloitte.Private Cyber Security im Mittelstand, 2020
Moritz Huber, Mitarbeiter des LKA Baden-Württemberg sagt, „dass die Vorbereitungsmaßnahmen der angegriffenen Unternehmen hinsichtlich Intensität und Umfang sehr unterschiedlich ausfallen. Fest steht jedoch, dass ohne präventive und reaktive Vorbereitungsmaßnahmen Cyber-Angriffe nur sehr schwer zu bewältigen sind.“ Wichtig ist es laut Cyber-Experten Ralph Noll, dass es Sicherheitskonzepte und Notfallpläne gibt. Zu einem funktionierenden Sicherheitskonzept gehört auch eine Versicherung, die Sie gegen die finanziellen Folgen von Cyberangriffen absichert. Zur Vorsorge können zusätzlich Cyberschulungen im Unternehmen angeboten werden. Wichtig ist es im Unternehmenshandbuch einen allgemeinen Umgang mit der Internetnutzung, sowie dem Umgang mit verdächtigen E-Mails und dem E-Mail-Verkehr im Allgemeinen festzulegen. Nur so kann eine Sicherheitslücke durch ungeschulte Mitarbeiter vermieden werden, denn diese sind laut Deloiette.Private zu über 50% mitverantwortlich für Sicherheitslücken.
Subjektive Sicherheitslücken aus Sicht der Befragten.

Quelle: Deloitte.Private Cyber Security im Mittelstand, 2020
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